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Hochverdauliche Proteine und Ballaststoffe im Hundefutter

Warum ist die bedarfsgerechte Fütterung von hochverdaulichen Proteinen und Ballaststoffen so wichtig für die Darmgesundheit und unterm Strich für die Gesundheit des Hundes? Wenn man sich anschaut, welche schlechten Proteine und in welchem Mengen sie Hunden gefüttert werden, kann man schon manchmal den Verdacht haben, dass da ein System dahintersteckt.

Die tägliche Proteinversorgung von Hunden im Erhaltungsbedarf liegt bei wenigstens 1,7 – 0,9 g / kg Körpermasse (KM). Wobei die kleinsten Hunden bezogen auf ihr Körpergewicht mehr Proteine benötigen als große. Die Empfehlung für Normalbedingungen (Hund nicht tragend, nicht im Fellwechsel, nicht in einer anderen Situation, die mehr Proteine benötigt) liegt zwischen 3,3 g / kg Körpergweicht für einen 5 kg schweren Hund und 1,8 g für einen 60 kg schweren Hund. D.h. ein Hund mit 5 kg Körpergewicht benötigt 17 g, ein Hund mit 60 kg Gewicht benötigt 108 g Protein täglich im Erhaltungsbedarf. (Meyer & Zentek).

Laut Fütterungsempfehlung eines qualitativ hochwertigeren Futtermittels (Dose) sollen einem Hund mit 60 kg Körpergewicht täglich 2020 g von dieser Dose gefüttert werden. Der Rohproteingehalt des Futter liegt bei 10,6 g auf 100 g. Der Hund würde also täglich 214 g Rohproteine bekommen, wenn er eigentlich nur 108 benötigt. Die Angabe „Rohprotein“ gibt den Gehalt der Stickstoffverbindungen im Futter an. Sie sagt nichts über die Qualität und Verdaulichkeit des Eiweißes aus!

Wenn wir uns jetzt die verschiedenen Futtermittel und den Rohproteinanteil auf der Deklaration mit der Futtermenge, die empfohlen wird, betrachten, müssen wir feststellen, dass unsere Hunde sehr viel mehr Proteine zu fressen bekommen, als sie eigentlich benötigen. Oft sind die Proteine im sogenannten „Alleinfuttermittel“ auch keine hochwertigen, hochverdaulichen Proteine, sondern minderwertige, schlecht verdauliche - Tiermehl (buchstäblich alles vom Schlachttier), bindegewebsreiche Innereien (z.B. Lunge als kalorienarmer Sattmacher ), Grieben, tierische Nebenerzeugnisse (alles, was nicht auf unserem Tisch landet). Auf der Deklaration eines Futtermittels sollten die gängigen tierischen Nebenerzeugnisse auch aufgelistet sein (meist sind das Lunge, Euter, Pansen, Schlund). Wenn dies nicht der Fall ist, kann man Rätselraten, welche Teile des Schlachttiers verarbeitet sind. Die Fütterung von zu vielen und obendrein schlechten Proteinen zieht in der Folge nicht nur Erkrankungen des Verdauungstraktes nach sich, sondern wirkt sich im Speziellen auf die Stoffwechselorgane Leber und Nieren aus und bleibt unter dem Strich für die gesamte Gesundheit des Hundes, von Kopf bis Fuß nicht ohne Konsequenzen. Haut, Fell, Knochen, Gelenke, Immunsystem, Darm, Organe, Zähne, etc. etc. Was zum Teil als „Alleinfuttermittel“ verkauft wird, ist kein abwechslungsreiches und ausgewogenes Futter, sondern macht unsere Hunde krank. Als Verbraucher, und nicht besonders gut informierter Hundehalter, vertraut man aber auf Verpackung, Hörensagen, Empfehlungen des „Fachpersonals“ im Futterladen und Warentests (letztere sagen meist nichts aus über die Qualität des Futters). Wunderbareweise haben Hersteller von minderwertigem Futter auch oft gleich eine Diätlinie in ihrem Sortiment. So kann man dem Halter eines krankgefütterten Hundes später gleich eine Schonkost, Leber-, Nieren- oder sonstige Diät verkaufen. Zusammengesetzt aus minderwertigen Proteinen.

Die Verdauung und Verstoffwechselung von Nährstoffen, insbesondere Proteinen, sollte im Dünndarm abgeschlossen sein – das bedeutet "leicht verdaulich". Die Aminosäuren aus Proteinen sind durch Verdauungsenzyme, -säfte und Bakterien in ihre Bestandteile aufgeschlossen, umgebaut und über die Darmschleimhaut ins Blut resorbiert, von wo sie über Transporteiweiße zu den Körperzellen transportiert werden. Reststoffe werden über die Nieren gefiltert und über den Urin ausgeschieden. Man spricht von leicht verdaulichen und hochwertigen Proteinen, die ein Hund fressen sollte. Schwer verdauliche Proteine (z.B. Bindegewebe, pflanzliche Proteine) gelangen in den Dickdarm, weil sie eben im Dünndarm NICHT verdaut werden konnten. Im Dickdarm haben Proteine aber nichts mehr verloren. Im Dickdarm werden nur noch Ballaststoffe mikrobiell verdaut, dem verdauten Nahrungsbrei (jetzt vielmehr Kot) letztmals Wasser mit Nährstoffen entzogen und ins Blut resorbiert und der Rest für die Ausscheidung über den Enddarm vorbereitet.

Nehmen wir z.B. mal ein Stück abgeschlucktes Haut von einem Kauartikel oder Eiweiß aus Bindegewebe wie Lunge oder Proteine aus Pflanzen (Erbsen z.B.). Diese Proteine können im Dünndarm nicht verdaut werden und wandern weiter in den Dickdarm. Der Dickdarm kann dieses Eiweiß auch nicht verdauen, es wird zersetzt, zerfällt und die Verwesung tritt ein. Im Fachjargon nennt man diese beiden Vorgänge Proteolyse und Putreszenz. Daran sind Enzyme aber vor allem Bakterien beteiligt, die die sehr nützlichen und „guten Bakterien“ im Dickdarm verdrängen. Die Verdauung im Dickdarm ist fast ausschließlich mikrobieller Natur. Eiweiße können hier nicht verdaut werden. Blähungen durch Gase und Darmgeräusche durch erhöhte Peristaltik entstehen. Schädliche Postbiotika entsteht. Eine Dysbiose im Mikrobiom des Dickdarms entsteht. Das kann durch Kotuntersuchungen nachgewiesen werden. Zur schädlichen Postbiotika gehören in erheblichem Umfang Ammoniak und Amine, Polyamine, Indole, usw. Diese werden über die Dickdarmschleimhaut in das Blut resorbiert und von dort an die Körperzellen transportiert, der Körper quasi vergiftet, Nieren, Leber und der gesamte Organismus belastet. Dabei hat der Hund keinen Durchfall, ist also offenbar gesund.

Neben hochverdaulichen Proteinen sind auch Ballaststoffe in der Ernährung von Hunden wichtig. Ein Hund braucht schwer- oder unverdauliche Stoffe in Form von pauschal als „Ballaststoffe“ bezeichnete Futtermittel. Das sind wasserlösliche und wasserunlösliche Fasern. Im Trockenfutter sollten wenigstens 2 – 3,5% als Rohfaser angegeben sein, im Dosenfutter wenigstens 0,5%. Die Deklaration gibt an, was gesetzlich als Mindestmenge vorgeschrieben ist, sie sagt nichts über den tatsächlichen individuellen Bedarf und die Qualtiät der Ballaststoffe aus. Ballaststoffe stimulieren und regulieren die Darmtätigkeit und bei ihrer Verdauung im Dickdarm entstehen durch Sacharylose und Fermentation wichtige Postbiotika wie Phenole und kurzkettige Fettsäuren, von denen sich auch die Enterozyten (Darmzellen) im Dickdarm ernähren. In sehr vielen Fällen werden in Trockenfutter Rübenschnitzel als Ballaststoff verwendet, die im schlechtesten Fall nicht entzuckert sind. Rübenschnitzel sollten als pflanzliche Nebenerzeugnisse deklariert sein, weil sie als günstiges Abfallprodukt aus der Zuckerindustrie in Tierfutter verarbeitet werden. Rübentrockenschnitzel sind im Grunde ein geeigneter Ballaststoff im Tierfutter, da sie aus löslichen und unlöslichen Pektinen bestehen, werden aber gerne übermäßig als billiger Füllstoff verarbeitet. Man erkennt das dann an großen Kotmengen. Geeignetere Ballaststoffe sind Psyllium (Flohsamenschalen), Pektine aus Apfel, Möhren, Birne und Inulin in Pastinken oder Topinambur. Auch bei der Fütterung von Ballaststoffen darf man ruhig abwechslungsreich füttern. Als Richtmenge gelten 1-2g pro kg Körpergewicht täglich.

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