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Warum haben Hunde Angst vor Gewittern

Warum Gewitter bei Hunden Ängste auslösen und Wege zur Beruhigung

Warum haben Hunde Angst vor Gewittern? Eine nähere Betrachtung der Ursachen und wie man ihnen helfen kann. Es gibt Hunde, die fangen an zu zittern wie Espenlaub und würden sich am liebsten in Luft auflösen, sie werden total unruhig und fangen an zu hecheln, sobald sich ein Gewitter auch nur entfernt ankündigt. Mein Sammy gehört dazu.

Er hat regelrecht ein Radar und wenn wir im Haus nach ihm suchen und ihn in seiner Safety-Ecke entdecken, wissen auch wir, dass ein Gewitter im Anmarsch ist. Hunde sind faszinierende Wesen mit sensiblen Sinnen, die auf Umweltveränderungen empfindlich reagieren können. Eines der häufigsten Phänomene, das bei vielen Hunden große Ängste auslösen kann, ist das Gewitter. In diesem Artikel werfen wir einen genaueren Blick auf die Gründe, warum Hunde oft Angst vor Gewittern haben, und bieten Tipps zur Bewältigung dieser Ängste.

Elektrostatische Aufladungen

Elektrostatische Aufladungen sind elektrische Ladungen, die sich aufgrund von Ungleichgewichten in der Verteilung von elektrischen Ladungen in der Atmosphäre bilden können. In Bezug auf Gewitter bedeutet das, dass sich während eines Gewitters in der Atmosphäre positive und negative elektrische Ladungen ansammeln. Im Blitz entladen sich diese Ladungen zwischen Wolken und Wolken oder Wolken und Erde mit bis zu 40.000 Ampere. Der Donner ist das Geräusch dieses gewaltigen elektrischen Stroms. Im Vergleich laufen unsere Haushaltsgeräte mit bis zu 10 Ampere. Blitz und Donner können nicht nur für den Hund sehr furchteinflößend sein.

Diese elektrostatischen Aufladungen können von Hunden auf verschiedene Weisen wahrgenommen werden:

  1. Empfindlichkeit der Haare: Hunde haben dichtes Fell, das isolierende Eigenschaften besitzt. Wenn sich elektrostatische Ladungen in der Luft aufbauen, kann das Fell des Hundes davon beeinflusst werden. Dies könnte dazu führen, dass sich das Fell aufstellt oder sich unangenehm anfühlt, was einige Hunde verunsichern könnte.
  2. Sensibilität der Haut: Die Haut von Hunden ist empfindlich und kann auf subtile Veränderungen in der Umgebung reagieren, einschließlich elektrostatischer Aufladungen. Dies könnte bei manchen Hunden ein unangenehmes Gefühl auslösen, das sie mit der Anwesenheit des Gewitters in Verbindung bringen.
  3. Veränderungen im elektromagnetischen Feld: Elektrostatische Aufladungen können das elektromagnetische Feld in der Umgebung beeinflussen. Hunde haben eine feine Wahrnehmung für solche Veränderungen und könnten sie als unbekannt und potenziell bedrohlich interpretieren.

Die Art und Weise, wie Hunde auf elektrostatische Aufladungen reagieren, kann von Hund zu Hund variieren. Einige Hunde könnten kaum darauf reagieren, während andere möglicherweise nervös oder ängstlich werden. Es sollte berücksichtigt werden, dass die Sinne von Hunden in einigen Aspekten empfindlicher sind als die des Menschen, und sie können subtile Veränderungen in ihrer Umgebung wahrnehmen, die für uns nicht spürbar sind.

Weitere Ursachen für Angst vor Gewittern bei Hunden

Hunde haben oft Angst vor Gewittern aufgrund einer Kombination aus verschiedenen Faktoren:

  1. Lautstärke: Gewitter gehen oft mit lauten Donnergeräuschen einher, die für Hunde unvorhersehbar und überwältigend sein können. Die lauten Geräusche können ihre empfindlichen Ohren beeinträchtigen und Angst auslösen.
  2. Vibrationen: Die Erschütterungen durch den Donner können von Hunden gespürt werden und sie könnten diese Vibrationen als bedrohlich empfinden.
  3. Atmosphärische Veränderungen: Gewitter sind oft mit Veränderungen in Luftdruck, Luftfeuchtigkeit und statischer Elektrizität verbunden. Hunde haben eine sehr empfindliche Wahrnehmung für solche Veränderungen, die ihre Angst verstärken können.
  4. Instinktive Reaktion: Hunde haben einen angeborenen Instinkt, sich vor lauten, unbekannten Geräuschen oder Bedrohungen zu schützen. In der Natur könnten solche Geräusche auf Gefahr hinweisen, und dieser Schutzinstinkt bleibt oft bestehen.
  5. Fehlende Kontrolle: Hunde haben wenig Kontrolle über die lauten und unvorhersehbaren Geräusche eines Gewitters. Dieses Gefühl der Hilflosigkeit kann Ängste verstärken.
  6. Frühere Erfahrungen: Wenn ein Hund negative Erfahrungen mit Gewittern gemacht hat, sei es durch laute Geräusche oder Blitzschläge, kann er traumatisiert sein und in Zukunft Angst davor haben.

Die Empfindlichkeit gegenüber Gewittern kann von Hund zu Hund unterschiedlich sein. Einige Hunde haben möglicherweise gar keine Probleme mit Gewittern, während andere sehr stark darauf reagieren. Es ist ratsam, geduldig zu sein und die Bedürfnisse jedes einzelnen Hundes zu respektieren, um angemessen mit ihrer Angst umzugehen.

Was kann ich tun, wenn mein Hund Angst vor Gewitter hat?

Wenn dein Hund Angst vor Gewitter hat, gibt es einige Schritte, die du unternehmen kannst, um ihm zu helfen:

  1. Bleibe ruhig: Dein Hund kann deine Stimmung und Reaktionen spüren. Bleibe ruhig und gelassen, um ihm Sicherheit zu vermitteln.
  2. Einen sicheren Rückzugsort schaffen: Biete deinem Hund einen geschützten Ort, an dem er sich zurückziehen kann, wie zum Beispiel eine Hundebox oder eine ruhige Ecke im Haus.
  3. Gedämpfte Geräusche: Spiele während des Gewitters beruhigende Musik oder schalte den Fernseher ein, um die lauten Geräusche des Gewitters zu übertönen.
  4. Positive Verknüpfungen schaffen: Lasse deinen Hund positive Erfahrungen mit dem Raum machen, in dem er sich während des Gewitters aufhält. Füttere ihn dort oder gib ihm Leckerlis, um eine positive Verknüpfung herzustellen.
  5. Anti-Angst-Bekleidung: Es gibt spezielle Mäntel oder Shirts ("Thunder-Shirts"), die eng am Körper anliegen und Hunden ein Gefühl der Sicherheit geben können. Sie können den Hund beruhigen, indem sie sanften Druck auf den Körper ausüben. Oft hilft auch ein Schal, der dem Hund um Brust und Nacken geschlungen wird.
  6. Natürliche Beruhigungsmittel: Es gibt natürliche Produkte wie Bachblüten, die dazu beitragen können, die Angst deines Hundes zu lindern. Die Notfalltropfen "Rescue Remedy" gibt es Online oder inzwischen in jedem Tierbedarfsladen zu kaufen. 
  7. Sicherung: Hunde, die bei Gewitter zu Angst und gar Panik neigen sollten unbedingt an einem Sicherheitsgeschirr geführt werden. Ganz schnell schlüpfen panische Hunde aus Halsband und normalem Geschirr und laufen in Panik davon.
  8. Tierarzt konsultieren: In einigen Fällen kann der Tierarzt Medikamente verschreiben, um die Angst deines Hundes zu reduzieren. Dies sollte jedoch nur als letzte Option in Erwägung gezogen werden.
  9. Vermeide Bestrafung: Strafe deinen Hund nicht für seine Angst. Dies kann die Angst verstärken und das Vertrauen zwischen dir und deinem Hund beeinträchtigen. Gib ihm Sicherheit und Schutz bei Angst, ohne seine Angst zu bestärken.
  10. Beratung von einem Profi: Wenn die Angst deines Hundes sehr stark ist, könnte die Konsultation eines professionellen Hundetrainers oder Tierverhaltensspezialisten hilfreich sein. Hunde kann man durch gezieltes Training an angstauslösende Situationen gewöhnen und ihnen dadurch die Angst nehmen. Man nennt dies "Desensibilisierung", die aber unbedingt nur unter der Anleitung eines erfahrenen Hundetrainers durchgeführt werden sollte.

Es ist wichtig, geduldig zu sein und die Bedürfnisse deines Hundes zu respektieren. Jeder Hund ist anders, daher kann es einige Zeit dauern, bis du die besten Methoden findest, um ihm bei seiner Angst vor Gewittern zu helfen.

Fazit:

Die Angst von Hunden vor Gewittern ist eine komplexe Reaktion, die auf einer Kombination von Faktoren beruht. Von der empfindlichen Wahrnehmung der lauten Donnergeräusche bis hin zu elektrostatischen Aufladungen in der Atmosphäre - Hunde reagieren aus verschiedenen Gründen ängstlich auf Gewitter. Es ist entscheidend, diese Ängste ernst zu nehmen und angemessene Maßnahmen zu ergreifen, um unseren vierbeinigen Freunden zu helfen. Indem wir sichere Rückzugsorte schaffen, positive Verknüpfungen aufbauen und beruhigende Umgebungen gestalten, können wir dazu beitragen, die Ängste unserer Hunde zu mildern. Die individuellen Bedürfnisse jedes Hundes zu respektieren und gegebenenfalls professionelle Unterstützung von Tierärzten oder Hundetrainern in Anspruch zu nehmen, kann dazu beitragen, dass Hunde besser mit Gewittern umgehen und sich sicherer fühlen.

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